Dienstag, 19. Januar 2016

nova rock 2015 - von satanisten und musikern, die zu alt sind auf politiker zu schimpfen

hallo ihr lieben !
ich bin in gedanken schon an der vorbereitung für das diesjährige nova rock, dass in nicht einmal sechs monaten statt findet. um meine vorfreude zu teilen hab ich mir gedacht einen etwas älteren text einzustellen. natürlich über das vorjährige nova rock. nur soviel vorab: es war legendär.
viel spass und bis bald,
eure mel

hallo ihr lieben, ich entschuldige vielmals für den verspäteten post nur derzeit ist’s in der berufsschule ein wenig stressig und voriges wochenende war ich mal wieder auf dem legendären nova rock, dass mich auch zu diesem post inspiriert hat.

ich liebe gute musik und noch viel mehr liebe ich gute livemusik. es wird oft geschimpft auf die spezies metaller und rocker, da die ja ach so böse und satanistisch sind.
ich war auf jeden fall von freitag bis sonntag abend dort und hab mich währenddessen und auch danach im internet schlau gemacht, was die grossen zeitungen so schreiben und auch was die leserschaft dazu beizutragen hat.

und da vielen mir einige  ganz besondere leserkommentare ins auge die mich einerseits zum lachen brachten und andrerseits unglaublich traurig stimmten.

der erste war etwas in der richtung „menschen die slipknot hören und es auch noch wagen ein konzert dieser bösartigen satanisten zu besuchen gehören alle exkommuniziert und einer gehirnwäsche unterzogen“. gleich mal vorweg: ich mag slipknot. sie machen unglaublich gute musik und die show die sie auf der bühne veranstalten ist einfach unglaublich. es war am sonntag abend -nach wolkenbruch-gewitter inklusive hagel und sturmböen der sonderklasse- unterbrechung das letzte konzert an diesen drei sehr heissen und durchaus anstrengenden tagen, aber sie haben es trotzdem geschafft die masse zum beben zu bringen. sie haben uns dazu gebracht ein letztes mal so richtig abzurocken. und wenn ich sage so richtig, meine ich so richtig ! meine stimme war vorher schon etwas angeschlagen, und auch mein körper war schon sehr beansprucht aber slipknot hat meiner stimme den rest gegeben und mir 5 tage nackenweh beschert. ja headbangen ist nicht nackenfreundlich. 
ich finde es traurig das menschen glauben, über musiker urteilen zu dürfen nur weil diese eine inszenierte bühnenshow darstellen. slipknot tritt mit masken auf, machen einen mordslärm und ihre bühnendekoration mit einem riesigen, leuchtenden ziegenkopf ist wahrlich imposant. nur sie deswegen als satanisten abstempeln ? sie zu beschimpfen nur weil sie etwas erreicht haben. slipknot sind wahnsinnig gute musiker, so ziemlich jeder der band spielt mehrere instrumente und/oder hat nebenbei noch eine oder mehrere bands. nicht jedes der mitglieder möchte sein privatleben in der öffentlichkeit breittreten, was aber privatsache ist.ich möchte auch nicht das jeder weiss welche unterwäsche ich trage. jeder der sie als satanisten oder sonstiges beschimpft sollte sich mal näher mit den texten befassen und einen check durchführen lassen ob sein hirn zufriedenstellend arbeitet. nur weil manche menschen etwas langsam in ihrer aufnahme sind, bedeutet das nicht, dass alle anderen böse sind.

der zweite ging in die richtung „konzert war super, bis der gitarrist mutwillig einen im wavebraker stehenden fan angriff“. woher weiss dieser mensch bitte das der gitarrist ihn mutwillig angriff ? zumal es nicht mal der gitarrist sondern ein anderes bandmitglied war. aber recherche wird ja manchmal eindeutig überbewertet.
hat es vielleicht nicht nur durch einen blöden zufall so ausgesehen ? eventuell dadurch das die fans den jeweiligen an sich gezogen haben und ihn nicht einfach durchgehen liessen, und dieser sich einfach nur freimachte ?
jeder der schon einmal oder öfter auf einem rock/metal konzert war, weiss das man sich dort gegenseitig nicht gerade mit samthandschuhen anfasst. moshpits, death walls oder ähnliches sind von menschen der kategorie zwergenbrut -zu der ich mich ohne weiteres dazu zähle- gefürchtet und absolut kein zuckerschlecken. da geht man schon mal mit blauen flecken heim obwohl man nur das pech hatte in der falschen reihe, zur falschen zeit neben den falschen leuten zu stehen. 
und trotzdem begeben sich die menschen freiwillig hinein - erklär mir einer weshalb !
ausserdem sind fans manchmal nicht gerade rücksichtsvoll. es ist keine seltenheit, dass schon leicht angetrunkene personen über die stränge schlagen und nicht mehr so recht wissen wie man sich verhält. deswegen find ich es eine frechheit, sofot die band zu beschuldigen. kann ja sein das er sich einfach nur verdeitigt hat. selbstschutz nennt man das. aber danach fragt niemand. die bösen rocker.

so nun zum dritten punkt auf den ich eingehen möchte. die toten hosen. unglaubliche band, unglaubliches konzert. ich habe gelacht, geweint geküsst, bin gesprungen, hab getanzt, gebrüllt und mich gefreut.
die waren meinen stimmbändern auch nicht gerade zuträglich…
am ersten abend ist campino mitten am festivalgelände während des rise against konzertes bei uns vorbeispaziert. lachend, ohne security oder sonst was mit pullover und hose. als mensch. fantastisch erleben zu dürfen das sich solch ein grossartiger musiker mitten unters volk mischt und sogar mit den menschen redet als wäre er nicht der sänger einer der headliner bands des festivals.
auf jedenfall musste ich am montag einen bitterbösen artikel lesen von wegen „campino ist doch mittlerweile auch schon zu alt zu rocken und gleichzeitig über politik zu reden.“
entschuldigt mal ? andere bands hatten teilweise 20 jahre mehr auf dem buckel, sind bei gott nicht so gut trainiert wie der werte herr campino -der seinen oberkörper durchaus auch ohne bekleidung sehen lassen kann- und mittlerweile weiss auch der letzte einsiedler das die hosen in die linke richtung tendieren. ist ja auch schön und gut und sie haben durchaus recht mit der aussage, dass sich die jungen leute doch bitte nicht von der fpö und hc strache verarschen lassen sollen. ich finde es gut, dass es musiker gibt die sich sorgen um die zukunft und die einstellung mancher politiker machen.
so gesehen war musik noch nie unpolitisch. man denke nur an die verschiedensten förderer von musik. meist herrscherhäuser oder andere mächtige personen. gut oder böse. rechts oder links. niemals nirgends. doch heute haben wir die möglichkeit die musik selbst zu wählen, wir sind die förderer der musiker und wir haben die möglichkeit sie zu unterstützen. nach unserem gutdünken. und wenn wir das tun, sollten wir ihnen das recht zugestehen sich frei zu äussern so wie wir das auch jeden tag machen. jeder hat seine meinung und jeder darf sie vertreten. deswegen enttäuscht es mich das ein sänger deswegen so verächtlich angegangen wird.

zum ende noch meine persönlichen eindrücke. ich hab an diesen drei tagen acht konzerte gesehen, von bands die ich sehr gern mag, die teilweise zu meinen absoluten lieblingsbands gehören, die zeit mit den besten leuten war unglaublich und ich habe jede sekunde genossen. ihr habt auch sicher schon von dem kleinen aber feinen unwetter gehört. ich hatte das vergnügen mit meinen schönen roten haaren im regen zu stehen. nun ja, die haare sind immer noch rot, das leiberl jetzt leider auch. einer unserer rocker hat mitten im strömenden regen versucht mich mit einem papiertaschentuch von der farbe zu befreien was in einem lachkrampf meinerseits geendet hat, da es mehr als nur vollkommen sinnlos war. aber es war einfach unglaublich lustig, wie er da vor mir stand und vor sich hin schimpfte -halb zu mir, halb zu sich selbst- „haarefärben tun wir nicht, das machen wir nie mehr. hörst du mädchen, mach das auf keinen fall jemals wieder, das kann man ja nicht anschauen.“ 

ich wünsche euch genauso viel wunderbare momente mit euren freunden, bekannten und euren liebsten. geniesst diese momente sie sind das was euch in schlechten zeiten dazu bringt nicht aufzugeben und weiterzumachen. sie sind die besonderen augenblicke für die es sich lohnt zu leben !

nova rock 2015 es war mir eine ehre, wir sehen uns im nächsten jahr !









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